Archiv für den Monat: April 2017

BAU EINER KIRCHE ALS ORT DER BEGEGNUNG

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Abbé Pascal Tshombokongo, Priester aus der Diözese Tshumbe (Kongo), ist uns bekannt. Er kommt immer wieder zu uns und übernimmt während der Ferien den seelsorgendienst in unserer Seelsorgeinheit. Er arbeitet zur Zeit in der Pfarrei Lungern und in der Kaplanei Flüeli in der Schweiz bis Dezember 2017. Er erzählt, wie er sich sein Leben als Priester in der Diözese Tshumbe in Kongo vorstellt. Er möchte damit um finanzielle Unterstützung bitten für die Umsetzung seiner sozialen Projekte zum Wohle der Bewohner seines Heimatdorfes.

Priester, Mensch für andere. Den Dienst als Priester in einem Dorf zu übernehmen, ist eine grosse Herausforderung. Der Priester ist nicht nur Priester, er hat noch viele Rollen für seine Gemeinde zu spielen. Man denkt, dass er in allem als Ratgeber helfen kann.Der Priester ist nicht nur Jemand, der Liturgie, Eucharistie und Sakramente zu feiern hat. Er ist als Mensch für die anderen da als vertrauter Berater: für Frauen und Kinder, für bedürftige, kranke und ältere Menschen. Er ist viel unterwegs, zu Fuss, mit einem Fahrrad oder einem kleinen Motorrad. Er geht in die Hütten und besucht sie. Er hört seinen Gläubigen zu und ermutigt sie. Er wird gerne von den Familien zum Essen eingeladen. Ist er doch für sie alle da. Er hat in der rechten Hand die Bibel und in der linken eine Machete. Er verbindet in seinem Tun Gottes Sache und die Gedanken über die Entwicklung und Wachstumsprozesse des Dorfes. Deshalb wünschen sich alle Dörfer die Präsenz eines Priesters als «Menschensorger».

Sozialer Einsatz von Abbé Pascal. Seit 2003, kurz nach seiner Priesterweihe, ist Abbé  Pascal in seiner Gemeinde äusserst engagiert. Sein Ziel ist es, einen Beitrag zum Wohlergehen der Bevölkerung zu leisten. Er investierte viel Zeit, um eine Krankenstation zu errichten, damit die Bewohner vor Ort den Zugang zur ersten Gesundheitsversorgung erhalten; im besonderen Kinder, schwangere Frauen und alte Menschen.

Das medizinische Zentrum trägt den Namen «Loseno» (was in seiner Muttersprache „Leben“ bedeutet). Dies ist zugleich das Motto seiner ganzen sozialen Arbeit: ein menschlich akzeptables Leben in seinem Dorf zu fördern. Um diesen Traum zu verwirklichen, und den Bedürfnissen seiner Gemeinde nachzukommen, schuf er eine Schule zur Ausbildung von Krankenschwestern und Hebammen.

In seinem Programm hat Abbé Pascal weitere Planungen für die Jugendlichen. Er denkt an die vielen Mädchen und Jungen, die arbeitslos sind, untätig auf der Straße stehen und keine Chance einer Schulbildung haben. Ein Ausbildungszentrum verschiedener Berufe würde für sie und ihre Zukunft eine echte Chance bedeuten. Eine handwerkliche Ausbildung bedeutet die Sicherung der Zukunft und die einer Familie.

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 Bau einer Kirche für die Gemeinde Okitandeke. In der Dorfgemeinde Okitandeke im Kongo leben mehr als 3000 Menschen aus unterschiedlichen Konfessionen friedlich zusammen. Abbé Pascal bittet um finanzielle Unterstützung für ein weiteres Projekt. Er möchte in seinem Heimatdorf eine Kirche bauen. Eine Kirche ist mehr als ein Gebäude. Wir wissen, dass die Kirche im Wesentlichen der Ort des Gebets, der Feier der Sakramente und der Verkündigung des Wortes Gottes ist. Aber in Afrika hat sie noch andere Funktionen. Als Treff- und Versammlungsort dient eine Kirche auch dazu, Menschen zusammen zu bringen, wo sie über ihr Leben und ihre Zukunft Gedanken austauschen können. Eine Kirche verbindet alle Bewohner und wird als ein Ort der Sicherheit, der Zuflucht und der Weiterbildung für das Dorf betrachtet.

Es gibt in den Dörfern kein Pfarreizentrum oder einen Saal, wo viele Leute sich versammeln können. Für den Gottesdienst oder andere Veranstaltungen findet dort die Versammlung unter freiem Himmel statt. Doch wenn es plötzlich regnet, zerstreuen sich alle Teilnehmer, um möglichst schnell nach Hause zu gelangen. Abbé Pascal bittet um Unterstützung dieses Projekts.

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Die Planung umfasst den Bau einer Kirche als Ort der Begegnung mit einer Kapazität von mindestens 400 Personen. Es geht um ein festes Gebäude aus gerbrannten Ziegeln und Zement. Das Dach wird mit Holz und verzinkten Blechen gedeckt. Wenn das Gebäude fertiggestellt ist, werden noch Bänke, eine Glocke und diverse Möbel besorgt. Das Ziel ist, mehr als ein Ort der Versammlung zu schaffen. Das Projekt umfasst besonders eine Lehrlingswerkstatt für Mädchen, Frauen und Jungen, damit sie ein Handwerk (als Näherin, Tischler, Mauer, Mechaniker) lernen, um ihre Zukunft zu sichern.

Herzlichen Dank für Eure Unterstützung!

Abbé Pascal Tshombokongo

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